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WAS GENAU IST EINE INFLATION?
Umgangssprachlich wird das Wort Inflation oft mit dem Wort Geldentwertung umschrieben. In der Volkswirtschaft versteht darunter den ständigen Anstieg eines Preisniveaus. Während Zinsen und Preise für Produkte und Dienstleistungen steigen, sinkt bei einer Inflation gleichzeitig der Wert des Geldes. Eine hohe Inflation schwächt also die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger kaufen können als zuvor.
WIE MACHT SICH EINE INFLATION BEI IMMOBILIEN BEMERKBAR?
Während bei einer Inflation also das Geld an Wert verliert, steigen Immobilien, ebenso wie andere Produkte, im Preis. Obwohl sich dieser Zustand zunächst beruhigend anhört, kann es sich durchaus lohnen, über die genauen Auswirkungen einer Inflation auf Immobilien Bescheid zu wissen. Wurde eine Immobilie zum Beispiel finanziert, kann sich eine Inflation gleich doppelt positiv darauf auswirken. Denn da der Nennwert der Schulden gleichbleibt und der tatsächliche Wert der Schulden durch die Geldentwertung sinkt, steigt gleichzeitig auch der Wert der Immobilie.
INFLATIONSSCHUTZ DURCH IMMOBILIEN?
Wann und ob ein Inflationsschutz durch Immobilien gegeben ist, hängt in der Regel davon ab, wie die Immobilie genutzt wird. Dabei wird unterschieden zwischen einer selbst genutzten und einer nicht selbst genutzten Immobilie sowie einer neuen oder renovierungsbedürftigen Immobilie.
INFLATIONSSCHUTZ DURCH EINE SELBST GENUTZTE IMMOBILIE
Eine gewisse Sicherheit vor den Auswirkungen einer Inflation ist bei Eigentümern einer selbst genutzten Immobilie durchaus gegeben. Zwar ist mit steigenden Kosten (Neben- und Betriebskosten) im Zuge der Inflation zu rechnen, auf der anderen Seite steigt jedoch auch der Wert der eigenen Immobilie. Somit bietet auch die selbst genutzte Immobilie einen Inflationsschutz.
INFLATIONSSCHUTZ DURCH EINE NICHT SELBST GENUTZTE IMMOBILIE
Anders sieht der Inflationsschutz bei Immobilien aus, die nicht selbst genutzt, sondern vermietet werden. In solch einem Fall steigt bei einer Inflation der Wert der Immobilie und gleichzeitig sinkt der Wert der Schulden durch die Geldentwertung. Immobilienbesitzer, die ihr Objekt vermieten, sind also im Vorteil gegenüber Mietern und Eigenheimbesitzern. Mieter müssen infolge der Inflation mit steigenden Mietkosten rechnen und bei Eigenheimbesitzern stehen anfallenden Kosten für ihr Haus keine Mieteinnahmen gegenüber. Ein zusätzlicher positiver Effekt tritt ein, wenn die Finanzierung der Immobilie über einen Kredit mit langer Zinsbindung erfolgt ist und somit höhere Finanzierungskosten durch die Inflation vermieden werden.
INFLATIONSSCHUTZ EINER NEUEN ODER RENOVIERUNGSBEDÜRFTIGEN IMMOBILIE
Auch auf den Inflationsschutz einer neuen oder renovierungsbedürftigen Immobilie kann sich eine Inflation unterschiedlich auswirken. Generell lässt sich feststellen, dass neuere Immobilien in der Regel besser vor Inflation geschützt sind als sanierungsbedürftige Immobilien. Steht die Sanierung einer Immobilie an, kann sich ihre Inflationssicherheit jedoch in das Gegenteil verkehren. Doch nicht nur aufgrund ihrer mit hohen Kosten verbundenen Sanierungsbedürftigkeit erweisen sich ältere Immobilien nicht ohne Einschränkungen als inflationssicher, denn auch regional kann es diesbezüglich deutliche Unterschiede geben.
ERGIBT EINE INVESTITION IN IMMOBILIEN ALS INFLATIONSSCHUTZ SINN?
Wenn Immobilien als Inflationsschutz dienen sollen, gibt es einige grundlegende Prinzipien zu beachten. Generell gilt, dass die Lage der Immobilie in Bezug auf das stetige Wachstum von Städten eine wichtige Rolle spielt. Auch aufgrund des zu erwartenden Anstiegs von Miet- und Kaufpreisen kann sich eine Investition in Immobilien langfristig lohnen.
Eine Investition in Immobilien zum Schutz vor Inflation lohnt sich also – und zwar sowohl beim Erwerb von selbst genutzten als auch von für die Vermietung vorgesehenen Immobilien. Hierbei sollte außerdem darauf geachtet werden, dass die Immobilie modern und energetisch zeitgemäß ausgestattet ist, um potenziell anfallende Sanierungskosten, die von einer Inflation in die Höhe getrieben werden können, zu vermeiden.
ZU GUTER LETZT: WAS PASSIERT MIT IMMOBILIENKREDITEN WÄHREND EINER INFLATION?
Wenn während einer Inflation die Preise steigen, steigen oftmals – wenn auch etwas zeitversetzt – auch die Zinsen für neue Kredite. Wer sich jedoch gute Finanzierungskonditionen mit einer langen Zinsbindung, wie zum Beispiel über 10, 15 oder sogar 20 Jahre, gesichert hat, ist auf der sicheren Seite. Wenn eine Zinsbindung jedoch ausläuft, können sich die Zinsen stark erhöhen und ein Kredit wird dadurch teurer. Weil andererseits die Preise steigen, kann für eine vermietete Immobilie aber auch eine höhere Miete verlangt werden. Wird eine solche Mieterhöhung durchgesetzt, würde also der Mieter die Mehrkosten eines Kredits durch seine höhere Mietzahlung abdecken.
Der große Vorteil von fremdfinanzierten Immobilien während einer Inflation liegt jedoch darin, dass ein Kredit nun viel leichter abbezahlt werden kann, denn die Kreditsumme ändert sich nicht, während die erzielbare Miete nun deutlich höher liegt. So kann in Zeiten einer Inflation ein Kredit in einem kürzeren Zeitraum, zum Beispiel in Form von Sondertilgungen, zurückbezahlt werden.